BUND Ortsverband Ettenheim mit Umland

Artenschutzprojekt Steinkauz

Steinkauz Team BUND Steinkauzteam von links: Hardy Scheer, Hartmut Mohr und Wolfgang Hoffmann

Der Steinkauz ist eine kleine, etwa taubengroße Eule und wiegt um die 200 Gramm. Markant sind seine gelben Augen und zwei weiße „Augenbrauen“, die ihm einen strengen Blick verleihen. Er ernährt sich von Mäusen, Würmern und Käfern, wobei er seine Beute nur auf freiem Feld oder kurzrasigen Flächen finden kann. Da er standorttreu ist, muss ein bereits vorhandener Standort besonders gepflegt werden, damit er über die Jahre hinweg schrittweise weitere geeignete Lebensräume besiedeln kann.

Bereits in den 80er Jahren war abzusehen, dass die kleine Eule es immer schwerer haben würde, Brutplätze zu finden. Sie brütet nämlich am liebsten in Baumhöhlen in Streuobstbeständen. Das ist auch ihr Nahrungslebensraum, denn sie jagt dort vor allem Mäuse im niedrigen Gras. Durch den fortschreitenden Straßen- und Siedlungsneubau werden die Streuobstflächen immer weniger und auf den noch bestehenden werden alte Bäume mit natürlichen Baumhöhlen entfernt. Um diesen Verlusten gegenzusteuern, haben Naturschützer künstliche Niströhren gebaut, die an waagerechten Ästen in Hochstammobstbäumen angebracht werden. Diese Röhren werden angenommen, wo Steinkäuze noch vorkommen. In Ettenheim, Kappel, Grafenhausen und Orschweier waren sie damals noch heimisch, nun brüten sie aber nur noch in Grafenhausen. Durch geeignete Schutzmaßnahmen hofft man, dass sie sich wieder nach Orschweier und Ettenheim ausbreiten.

Der Naturschutzbund Ettenheim hatte Niströhren an geeigneten Standorten montiert und die Population hat wieder leicht zugenommen. Ein auf drei Jahre befristetes Interregprojekt hat ab 2019 für einen neuen Anlauf gesorgt, indem Wolfgang Hoffmann und Hartmut Mohr unter Führung des langjährigen Steinkauzbetreuers Hardy Scheer weitere Nistkästen montierten und betreuen. Außerdem pflanzen sie zusammen mit den Eigentümern der Streuobstwiesen neue Bäume und versuchen, durch persönliche Kontakte, sie für die Bedürfnisse der Steinkäuze zu sensibilisieren. Inzwischen sind die drei Steinkauzbetreuer im neu gegründeten „BUND Ortsverband Ettenheim mit Umland“ eingebunden. Die jährlichen Pflegemaßnahmen umfassen neben der Bereitstellung der Brutröhren die Kontrolle der Gelege, danach gegebenenfalls die Beringung der Jungtiere mit Ringen der Vogelwarte Radolfzell und im Spätjahr die Reinigung der Niströhren.

Steinkauz Beringung Steinkauzberingung
Steinkauzröhre Kontrolle Kontrolle einer Steinkauzröhre

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Hardy Scheer


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Mut zur Unordnung